Drossel
Drosseln für Leistungsanwendungen in der Elektrotechnik lassen sich in Wechselspannungsdrosseln (AC-Drosseln) und Drosseln für Gleichstromkreise (DC-Drosseln) gliedern.
AC-Drosseln können 1- oder 3-phasig ausgeführt sein. In der Regel handelt es sich dabei um Drosselspulen mit Eisenkernen, mit oder ohne Luftspalte.
In Industrie und Universitäten werden eine Reihe Bezeichnungen verwendet, die Drosseln bezüglich der Anwendungszwecke gliedern:
Netzdrossel, Kommutierungsdrossel:
AC-Drosseln für Netz-(Grund-)frequenz, vorwiegend in 3-phasiger Ausführung; zur Verbesserung der Netz-Strombelastung (PFC) und zur Verringerung der Flankensteilheiten in den Halbleiterventilen nachgeschalteter Stromrichter.
Vorwiegend werden diese Drosseln in der Antriebstechnik für einen Spannungsfall uk = 4% eingesetzt, aber auch uk = 2% ist üblich.
Motordrossel:
AC-Drosseln, vorwiegend 3-phasig, zwischen Wechselrichter-Ausgang und Antriebsmotor zur Formung der Motorströme angeordnet, verlängern diese Drosseln die Lebensdauer der Motoren und reduzieren Geräusche. Die benötigten Induktivitätswerte sind u.a. abhängig von der Länge der Kabel zwischen Wechselrichter und Motor.
Glättungsdrosseln, Zwischenkreisdrosseln:
Gleichstrom-(DC)-Drosseln, z.B. für den DC-Zwischenkreis in Stromrichtern zwischen Eingangsgleichrichter und Ausgangswechselrichter. Auch für Erregerstromkreise von Generatoren. In Netzgeräten ist die Stromabhängigkeit dieses „Glättungselementes“ zu beachten.
Kompensationsdrosseln, Siebdrosseln:
Filterdrosseln mit dazu passenden Kondensatoren, abgestimmt zum Filtern bestimmter Frequenzen, bzw. zur (passiven) Kompensation von Blindleistungslasten.
Stromkompensierte Drosseln:
Diese Filter-Drosseln weisen 4 (1-phasig) oder 6 Anschlüsse (3-phasig) auf. Sie reduzieren asymmetrische Störungen, beeinflussen dabei das Nutzsignal aber nur wenig.
Sternpunktdrosseln:
Drosseln zur Dämpfung der Ströme und ihrer Steilheiten im (über die Drossel) geerdeten Sternpunkt im Fall von Erdschlüssen in Stromversorgungsnetzen (u.a. Bahn-Stromversorgungen).
Luftspulen:
stellen eine Sonderbauform dar. Dem Vorteil Ihrer weitgehend linearen Kennlinie steht eine - im vergleich zu Eisenkernspulen - große Baugröße und niedrige Induktivität gegenüber.
Die wesentliche Kenngröße einer Drosselspule ist ihre Induktivität.
Sie muß ferner für den zu erwartenden Dauer- und Spitzenstrom ausgelegt werden. Anstelle einer Induktivitätsangabe kann auch ein Spannungsfall bei Bemessungsstrom angegeben werden (siehe Netzdosseln, uk...%). Ebenfalls benötigt wird die Bemessungsfrequenz und die (isolationstechnisch) zu berücksichtigende Spannung.
Weitere Informationen zum Thema Drosseln finden sie in unserer Produktübersicht und unserem Blog.